Shoah Memorial Frankfurt

Shoah Memorial Frankfurt

Kategorie 10 Data Management
Kunde: Jüdisches Museum Frankfurt

Jurybegründung

Die einzige Arbeit, die die Jury mit ihrem Umgang mit Daten wirklich überzeugt hat: ein starker Insight als Basis dafür, Daten exzellent zu inszenieren, sie fortlaufend anzureichern und damit immer wieder neue Dialoge zu schaffen.

 

Die Aufgabe

Entwicklung eines digitalen Monuments, das die Erinnerung an die im Nationalsozialismus ermordeten Menschen der jüdischen Gemeinde Frankfurts wach hält. Zudem sollten biografische Daten der Ermordeten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Alle interessierten User:innen, die sich mit der Shoah und der Gedenkstätte auseinandersetzen möchten, sowie Nachfahren von Opfern des Nationalsozialismus sind eingeladen, sich an dem Ausbau der Biografien mit zusätzlichen Informationen und Bildern zu beteiligen und so die Erinnerung an die Ermordeten zu stärken.
Besuchende können die Biografien der ermordeten Frauen, Männer und Kinder vor Ort mobil erkunden. Die Recherche- und Gedächtnisplattform funktioniert aber auch unabhängig vom geografischen Ort und kann so von Nachfahren in aller Welt, Forschenden, Interessierten sowie für die Bildungsarbeit genutzt werden.

Die Idee

Wir beziehen uns auf die Gedenkstätte “Neuer Börneplatz” und die jüdische Tradition, Steine auf Gräbern abzulegen. ’Digitale Steine’ werden zu Informationsträgern. Aus der Distanz betrachtet, zeigen sie das Ausmaß der Vernichtung. Aus der Nähe symbolisieren sie individuelle Schicksale. Die Steine führen zu den Biografien der Ermordeten, die alternativ mit einer Suchmaske erforscht werden können. Sie dienen als Erinnerungs- und Informationsträger. Je mehr biografische Informationen, desto dichter das Netz.

Das Ergebnis

Der Nutzen der Arbeit ist langfristig angelegt. Sie macht Daten aus einem Forschungsprojekt, welches das Jüdische Museum Frankfurt in den Jahren 1996 bis 2005 durchgeführt hat, zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich.
Für Angehörige und Nachfahren können die über 13.000 biografischen Datensätze von ermordeten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Frankfurts wertvolle Informationen zur eigenen Herkunft liefern. Für Wissenschaft und Gesellschaft sind sie Quelle für die Auseinandersetzung mit der Shoah. Das Jüdische Museum Frankfurt nutzt die Plattform zum Beispiel zur Antisemitismus-Prävention für pädagogische Programme mit Schüler:innen.

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