Anti Gaffer Design
Kategorie 06 Dialog Innovation
Kunde: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Anti Gaffer Design
Jurybegründung
„Auf frischer Tat ertappt – werden hier Gaffer, die mit ihrer Kamera Richtung Unfallort halten. Gut beobachtetes, relevantes Thema, technisch und dialogisch klug gelöst. Bitte bleibt da dran, liebe Johanniter, da könnt ihr noch viel mehr draus machen….“
Die Aufgabe
Die Johanniter Unfall-Hilfe ist eine der größten Rettungsorganisationen Deutschlands mit über 750.000 Rettungseinsätzen pro Jahr. Die über 25.000 hauptamtlichen Mitarbeitenden stehen seit Jahren einem Problem gegenüber, das stetig schlimmer wird: Gaffen. Schaulustige fotografieren Rettungseinsätze und behindern lebenswichtige Hilfeleistungen. Smartphones haben die Situation drastisch verschärft. Auch ein neues Gesetz, das bis zu 2 Jahre Haft vorsieht, konnte die Situation nicht verbessern.
Die Idee
Vielen Gaffern sind die Folgen ihres Handelns nicht bewusst. Wir wollen ihnen die Gefahren direkt im Moment der Tat vor Augen führen. Indem wir Smartphones, die Booster des Problems, zur Lösung machen. Mit einem innovativen digitalen Muster, das wie ein QR-Code funktioniert.
Individuell auf Einsatzfahrzeuge und Equipment angepasst, ist das Muster für das menschliche Auge kaum erkennbar. Smartphone-Kameras erfassen die versteckten QR-Codes jedoch in Millisekunden und zeigen einen Warnhinweis direkt auf dem Display an. Gaffer erwischen sich so selbst auf frischer Tat.
Das Ergebnis
Die Kampagne erreichte innerhalb des ersten Monats über alle Kanäle hinweg viel Aufmerksamkeit, mit 85% aller Nennungen insbesondere auf Social-Media:
• Social Media: 2.500
• News: 322
• TV & Hörfunk: 119
Bereits im August 2021 geben 22% in einer repräsentative Bevölkerungsbefragung (n = 1.032) an, von der Kampagne erfahren zu haben.
Insgesamt 96% der Befragten geben an, „Schaulust am Einsatzort“ als „sehr problematisch“ oder aber „eher problematisch" einzuschätzen.
Auch 55% der Personen, die einräumen, selbst bereits bei mindestens einem Rettungseinsatz zugesehen zu haben, geben an, eine solche oder ähnliche Schaulust als „sehr problematisch" (37% als „eher problematisch“) zu bewerten.
Insgesamt 68% der Befragten schätzen die Kampagne als „eher" oder „sehr hilfreich" ein, um "Gaffen" zu reduzieren.